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Was ist Weitsichtigkeit?

Bei Weitsichtigkeit (lat. Hyperopie) wird eine Brille mit bikonvex geschliffenen Gläsern verordnet. Sie lässt alles größer und näher erscheinen. Eine Korrektur mit Kontaktlinsen ist ebenfalls möglich. Ist die Weitsichtigkeit stark ausgeprägt (ab+5 Dioptrien), können laserchirurgische Eingriffe, das Einsetzen einer Kunstlinse oder eine Kombinierte Therapie hilfreich sein.

Weitsichtigkeit Brille

Wie entsteht Weitsichtigkeit?

Weitsichtigkeit (Hyperopie) bietet tendenziell besseres Sehen in der Ferne als in der Nähe. Diese Menschen sehen in der Ferne gut, in der Nähe angestrengter. Das Auge ist entweder zu kurz oder die Linse zu schwach gekrümmt. Das Bild kommt hinter der Netzhaut zustande. Um klares, brillantes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen, bedarf es Plusgläser oder auch Sammellinsen. Viele Menschen sind im Kindesalter leicht weitsichtig, was sich im Laufe der zeit von selbst regulieren kann.

Bis zum Alter von 35 bis 40 Jahren bemerken die meisten Weitsichtigen kaum etwas davon, es sei denn, die Weitsichtigkeit ist stärker, als die natürliche Augenlinse durch Akkommodation ausgleichen kann. Die Augenlinse hat die Fähigkeit, Pluswerte anzunehmen, also hier auszugleichen, das nennt man „akkommodieren“. Die Linse kann sich stärker wölben, dadurch die Krümmung verändern und so die Vereinigung der Strahlen auf die Netzhaut erreichen. Jede Art Anstrengung fordert ihren Tribut, so wird auch hier das Auge mit der Zeit müde. Die folge ist, dass auch Weitsichtige für die Ferne eine Brille brauchen und dann das Sehen genießen. Mit Korrektion ist der Träger rechtsichtig, und die Einstellfähigkeit der Linse auf nahe Objekte (Akkommodation) funktioniert wie beim Rechtsichtigen oder auch korrigierten kurzsichtigen Auge.

Wird die Weitsichtigkeit im Kindesalter bemerkt, muss sie korrigiert werden. Manchmal wird si von einer Fehlstellung der Augen (Schielen) begleitet. Weitsichtige sehen auf Dauer angenehmer mit der entsprechenden Korrektur. Das Auge fühlt sich wohler, weil sich die Augenlinse mit Korrektion bei Weitsicht in ihrer Ruheposition befindet.

Anzeichen einer Weitsichtigkeit

Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen sowie ein verschwommenes Bild in der Nähe. Oft sind die Augen nach längerem Sehen etwas gerötet und müde. Lesen und Schreiben fallen schwerer und das Bild verschwimmt gerne. Nach einem langen Tag am PC haben Sie abends häufig das Gefühl, müde Augen zu haben.

Die Weitsichtigkeit wird durch einen kurzen Augapfel verursacht. Die Lichtstrahlen treffen erst hinter der Netzhaut zusammen, und von allen nahe gelegenen Gegenständen entsteht ein unscharfes Bild. Junge Menschen können diese Sehschwäche oft mit Hilfe der Linse ausgleichen. Später wird fast immer eine Brille nötig.

Weitsichtigkeit

Bei Weitsichtigkeit ist der Augapfel zu kurz. Das Bild wird hinter der Netzhaut erzeugt und ist deshalb unscharf. Eine konvexe (gewölbte) Linse kann diese Fehlsichtigkeit ausgleichen.

Die Korrektur der Weitsichtigkeit

Weitsichtige werden mit einer Plus- oder auch Sammellinse korrigiert. Diese gleicht die fehlende Wirkung der eigenen Linse aus. Die Lichtstrahlen werden durch eine Pluslinse so gebündelt, dass sie auf die Netzhaut fallen. Der Brennpunkt wird praktisch nach vorne, auf die Netzhaut verlegt. Die natürliche Augenlinse kann sich entspannen, da die fehlende Wirkung durch das Brillenglas ergänzt wird. Die Anstrengung lässt nach, das Auge fühlt sich wohler und das Sehen ist klarer. Steht die eigene, nicht korrigierte Augenlinse sehr stark unter Spannung, kann es sein, dass die passenden Brillengläser erst nach und nach akzeptiert werden.

Beispiel für eine Korrektur mit Pluswerten: R/L +3,00 Dioptrien.

Hyperopie

6. Konvexe Linse bei Weitsichtigkeit

Im Gegensatz zu Kurzsichtigen, können Weitsichtige Gegenstände in großer Entfernung, nicht aber in der Nähe sehr gut erkennen. Lesen oder Handarbeiten strengen die Augen an und können rasch zu Ermüdung, Kopfschmerzen oder brennenden Augen führen. Häufige Bindehautentzündungen können ein Anzeichen für Weitsichtigkeit sein. Die Beschwerden entstehen durch die unwillkürlichen Versuche des Auges, die Sehschwäche auszugleichen. Langfristig beginnt das Auge infolge der Überanstrengung in vielen Fällen zu schielen.

Schuhe Weitsichtigkeit

Weitsichtige haben mit zunehmendem Alter ein erhöhtes Risiko, an grünem Star zu erkranken. Um eine Weitsichtigkeit festzustellen, wird ebenfalls, wie bei der Kurzsichtigkeit, eine Prüfung der Sehschärfe vorgenommen. Bei der Untersuchung mit dem Augenspiegel weist die Netzhaut des Weitsichtigen oft stark geschlängelte Blutgefäße auf. Bevor die Augen mit dem Autorefraktometer überprüft werden, werden die feinen Ziliarmuskeln der Augen mit speziellen Augentropfen vorübergehend ruhiggestellt.

Weitsichtigkeit liegt der Bildpunkt des Auges hinter der Netzhaut

Bei der Weitsichtigkeit liegt der Bildpunkt des Auges hinter der Netzhaut (siehe Abbildung oben). Durch Vorschalten einer Sammellinse (Plusgläser) wird der Bildpunkt nach vorne verlagert und dadurch scharfes Sehen ermöglicht. Junge Menschen mit gutem Naheinstellungsvermögen (Akkommodation) können durch Naheinstellung ihres Auges beim Blick in die Ferne ihre Weitsichtigkeit, zumindest zum Teil, ausgleichen und ohne Brille scharf sehen. Die dauernde Naheinstellung des Auges kann aber zu Beschwerden wie Kopfschmerz, Augenbrennen und Problemen bei der Naharbeit (Lesen, Bildschirmarbeit) führen. Wenn mit zunehmendem Alter das Naheinstellungsvermögen nachlässt, wird aus einer „versteckten“ (latenten) Weitsichtigkeit eine manifeste Weitsichtigkeit, die auch in der Ferne mit Plusgläsern ausgeglichen werden muss.

 

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Mit freundlicher Unterstützung von
Quelle: Hausbuch der Gesundheit von Dietrich Grönemeyer