Vom Glasrohling zum Brillenglas
Die Glasrohlinge kommen überwiegend aus Asien. Wenn sie in Deutschland eintreffen, dann fast immer auf dem Frankfurter, dem Rhein Main Flughafen (FRA). Dort in Frankfurt sitzt auch das Werk eines der renommiertesten Deutschen Brillen Anbieters, der Firma Rodenstock.
Die Glasrohlinge (Brillenglas) sehen unförmig dick aus, wie beispielsweise der Flaschenboden einer Coca Cola Flasche aus Glas. Wenige EUR kosten diese Glasrohlinge in Asien. Nach der Ankunft und dem Transport ins Rodenstock Werk, werden diese Glasrohlinge verarbeitet, hochwertig verarbeitet und kaum 50 Stunden später hat sich ihr Wert mehr als verhundertfacht, auf über 1.000 EUR. Natürlich weiß auch ich, dass die Verarbeitung aufwendig ist. In Spezialmaschinen (vollautomatischen Schleifmaschinen) werden die Gläser exakt nach den Vorgaben des Optikers in die benötigte Form gebracht. Der noch so kleinste Wert kann heute bei der Herstellung von Brillengläsern berücksichtigt werden. Einfach genial.
Das Brillenglas braucht Farbe
In Handarbeit wird den geschliffenen Gläsern dann noch der gewünschte und bestellte Farbton aufgetragen. Experten sagen, Dass die Farbe „Bernstein“ eine optimale Kontrastwirkung auf Grün hat und daher die optimale Brillenfarbe zum Golfen ist. Jogger hingegen benötigen die Farbe „Dynamic Red“ für die beste Detailauflösung – Stürze können damit auch bei Radfahrern vermieden werden.
Die Farbe muss nur noch trocknen, dann ich die individuelle Behandlung der Gläser beendet. Ein Bad im Hartlack folgt und weiter geht es auf dem Fließband in eine Bedampfungsanlage. Dort wird die Entspiegelung aufgebracht. Und jetzt ab mit den Gläsern in das Päckchen zum Optiker. Damit der am nächsten Tag die Kunden-Brille fertig stellen und anpassen kann.
Preisabsprachen zwischen den führenden Herstellern
Im Jahre 2010 hat das Bundeskartellamt gegen fünf führende Brillen Hersteller hohe Geldbußen verhängt. Über Jahre hinweg wurden untereinander verbotene Preisabsprachen getätigt. Firmen wie Rodenstock, Zeiss, Essilor, Rupp+Hubrach Optik und Hoya Lens Deutschland mussten zusammen 115 Millionen EUR Bußgeld zahlen.
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