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Was ist Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit (lat. Myopie) kann mit einer Brille mit beidseitig konkav geschliffenen Gläsern korrigiert werden. Durch die Brille erscheint zunächst alles kleiner, der Raum tiefer, der Boden näher. Nach einigen Tagen hat sich das Gehirn an die neue „Sichtweise“ gewöhnt, der Betroffene sieht wieder „normal“.

Kurzsichtigkeit Brille

Kurzsichtigkeit ( Myopie) ist eine Fehlsichtigkeit

Die Stärke der Gläser muss so gewählt werden, dass in der Ferne gerade noch scharf gesehen werden kann. Bei einer zu starken Korrektur können Schwindel und Kopfschmerzen auftreten. Je stärker die Kurzsichtigkeit ausgeprägt ist, desto dicker werden die Brillengläser, was jedoch heute durch moderne, leichte und vergleichsweise dünne Kunststoffgläser gut aufgefangen werden kann.

Wird eine Fehlsichtigkeit bei Kindern nicht reguliert, kann die Überforderung des Auges zu Schielen führen!

Ebenso können bei einer Kurzsichtigkeit laserchirurgische Eingriffe wie z.B. Verfahren der refraktiven Chirurgie zum Einsatz kommen.

Ab einer Sehrschwäche von +8 oder -8 Dioptrien werden Kontaktlinsen empfohlen. Ab dem 60. Lebensjahr kann bei ausgeprägter Kurzsichtigkeit oder beginnendem grauen Star die natürliche Linse durch ein Kunstlinse ersetzt werden.

Kurzsichtigkeit tritt häufig schon zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr auf. Diese Fehlsichtigkeit ist meist angeboren und entwickelt nur selten mehr als fünf bis sechs Dioptrien Fehlsichtigkeit. Ab etwa dem 25. Lebensjahr verschlechtert sich die Kurzsichtigkeit häufig nicht mehr.

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Bei Kurzsichtigen ist der Augapfel zu lang. Das Bild wird vor der Netzhaut erzeugt und ist darum unscharf. Eine konkave (gebogene) Linse kann diese Fehlsichtigkeit ausgleichen.

  1. Lichtstrahlen
  2. Hornhaut
  3. Linse
  4. Netzhaut

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5. Konkave Linsen bei Kurzsichtigkeit

Bei der Kurzsichtigkeit ist der Augapfel zu lang im Gegensatz zur Weitsichtigkeit. Die vom vorderen Auge gebrochenen Lichtstrahlen treffen vor der Netzhaut im Glaskörper in einem Punkt zusammen. Das Bild weiter entfernter Gegenstände, das auf der Netzhaut ankommt, ist dadurch unscharf. Je stärker die Länge des Augapfels von der normalen Kugelform abweicht, desto unschärfer ist das Bild. Pro Milimeter Abweichung entsteht eine Fehlsichtigkeit von rund 3 Dioptrien. In seltenen Fällen wir Kurzsichtigkeit durch eine zu starke Krümmung der Hornhaut, eine zu runde oder zu weit vorn liegende Linse oder durch einen beginnenden grauen Star ausgelöst. Häufige Naharbeit z.B. am Bildschirm, verstärkt die Kurzsichtigkeit.

Symptome einer Kurzsichtigkeit

Kurzsichtige kneifen oft die Augen zusammen, blinzeln oder rücken auffallend nah heran, um weiter entfernte Gegenstände zu erkennen. Bedingt durch die Anstrengung beim Sehen haben Kurzsichtige gelegentlich Kopfschmerzen, die v.a. bei Kindern das erste Symptom sein können. Das Sehen im Nahbereich gelingt ohne Probleme, Autofahren oder Fernsehen dagegen sind ohne Sehhilfe deutlich erschwert, ebenso ist das Sehen in der Dämmerung oft problematisch. Bei starker Kurzsichtigkeit kann es mit zunehmendem Lebensalter zu Netzhautablösungen kommen.

Eine Netzhautablösung kündigt sich mit Blitzen im Auge an: SOFORT ZUM AUGENARZT!

Was tun bei Kurzsichtigkeit?

Bei Verdacht auf Kurzsichtigkeit erfolgt eine Prüfung der Sehschärfe. Auf einer sechs Meter entfernten Tafel müssen Buchstaben, Zahlen, sogenannte Pflüger-Haken (ein E, das in alle Richtungen weisen kann) oder Landolt Ringe (ein Kreis, bei dem eine Öffnung nach oben, unten, links oder rechts zeigt) richtig erkannt werden. Dabei wird jedes Auge getrennt untersucht.

Zusätzlich wird die Brechkraft des Auges mit einem Autorefraktometer überprüft. Veränderungen des Augenhintergrunds, die durch Verlängerung des Augapfels bei voranschreitender Kurzsichtigkeit entstehen können, werden mit Hilfe des Augenspiegels diagnostiziert.

Kurzsichtigkeit oder Myopie ist die am weitesten verbreitete Sehstörung und beeinträchtigt das Leben jeden zweiten Menschen.

Anfangs sieht man die Dinge in der näheren Umgebung noch ziemlich klar, nur die weiter entfernten Objekte wirken verschwommen. Kurzsichtigkeit beginnt meistens im Schulalter: irgendwann stellt man fest, dass man Schwierigkeiten hat, zu erkennen was der Lehrer an die Tafel geschrieben hat. Eine beginnende Kurzsichtigkeit kann man noch kompensieren, doch dann wird das Problem zunehmend größer, die Augen werden untersucht und man bekommt eine Brille verpasst. Doch das Tragen einer Brille lässt die Sehschwäche meistens noch schneller voranschreiten und man braucht immer stärker Gläser, um einigermaßen gut sehen zu können. Bald tritt die Brille ständig – sogar bei Aktivitäten, bei denen man sie eigentlich überhaupt nicht braucht.

Die Kurzsichtigkeit (Myopie) ist eine Sehstörung, die mit dem Verlust der klaren sich in der Ferne einhergeht und schon seit dem Altertum bekannt ist. Auch damals wurden unterschiedliche Theorien über ihre Ursachen entwickelt. Die alten Griechen glaubten zum Beispiel, dass das Gehirn bei Kurzsichtigkeit nicht genügend geistige Sehkraft ausstrahle und die Augen deshalb zu schwach seien, um entfernte Objekte deutlich wahrzunehmen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Sehproblemen allerdings recht wenig Beachtung geschenkt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Tragen von Brillen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht empfohlen wurde. Man glaubte, dass Korrekturgläser das Problem verschlimmern würden und deshalb schädlich sein.

Studie über Kurzsichtigkeit

In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts hatte der deutsche Augenarzt Hermann Cohn beobachtet, dass Kurzsichtigkeit, Kindern im Laufe der Schulzeit mehr und mehr zunahm. Im Jahr 1866 veröffentlichte Dr. Cohn eine Studie, die er an 10.000 Kindern in Breslauer Schulen durchgeführt hatte. Er kann zu einer Schlussfolgerung, die vernünftig schien: nämlich dass der Gebrauch (und besonders der Missbrauch) der Augen die Kurzsichtigkeit (Myopie) verursachte. Cohns Theorie wurde zur vorherrschenden Lehrmeinung für die folgenden 50 Jahren und es begann ein Feldzug für bessere Augenhygiene in allen deutschen Schulen. Der holländische Augenarzt Donders (1864) vertrat die Ansicht, dass Kurzsichtigkeit durch längere Anspannung der Augen bei Nahsehen und durch eine Verlängerung des Augapfel verursacht würde.

Solange es noch keine Instrumente gab, um die Größe der Augäpfel leben wir zu messen, glaubte man, dass der Ziliarmuskel schwächer würde und die Linse deshalb nicht mehr fokussieren könne. diese Theorie wird auch heute noch von vielen Augenärzten als Erklärung angeboten. Ultraschall Untersuchungen haben zweifelsfrei gezeigt, dass der Augapfel bei hochgradiger Kurzsichtigkeit verlängert ist. Wodurch dies hervorgerufen wird, ist allerdings Ansichtssache.

Akkommodation

Akkommodation

In einer 1969 veröffentlichten Studie demonstrierten Coleman et al. Veränderungen der Achsenlänge des Auges bei der Akkommodation. Young und Bell vertraten die Ansicht, dass erhöhter Augendruck durch ununterbrochene Akkommodation während längerer Nahsehphasen eine wichtige Rolle bei der Achsenverlängerung und folglich der Entstehung von Kurzsichtigkeit spielt. Das scheint mit der Erfahrung von Computernutzern und anderen Menschen über einzustellen, deren Arbeit langanhaltende Nahsehphasen erfordert.

 

Foto: © Peter Hermes Furian – Fotolia.com

 

Mit freundlicher Unterstützung von
Quelle teilweise: Hausbuch der Gesundheit von Dietrich Grönemeyer, und „vergiss deine brille“

  1. Lichtstrahlen
  2. Hornhaut
  3. Linse
  4. Netzhaut

Kurzsichtigkeit – auch Myopie genannt – ermöglicht besseres Sehen in der Nähe als in der Ferne. Sie sehen also in kurzen Distanzen besser. Nahe Gegenstände werden klarer und deutlicher gesehen, weit entfernte Dinge, wie zum Beispiel Straßenschilder, werden später erkannt. Stellen Sie dieses fest, so sind Sie aller Voraussicht nach kurzsichtig. Das Auge ist entweder „zu lang“ gebaut oder die Linse ist zu stark gekrümmt, d.h. sie hat zu viel Brechkraft (Wirkung). Die von der Augenlinse erzeugten Bilder entstehen vor der Netzhaut. Auf der Netzhaut ist das Bild diffus, zerstreut. Das Sehen wird ab einem bestimmten Punkt in der näheren Entfernung verschwommen.

Dieser Punkt heißt Fernpunkt. Mit anderen Worten: Bis zu diesem Fernpunkt können Sie ohne Brille klar und deutlich sehen.

Es gibt die angeborene Kurzsichtigkeit, die eine zu stark brechende Linse im Vergleich zur Baulänge des Auges hat, und die Kurzsichtigkeit, die meist in der Kindheit beginnt und sich bis zum Erwachsenenalter verstärkt. Dies ist die Kurzsichtigkeit, die sich stabilisiert, wenn der Mensch ausgewachsen ist. Eine Kombination der beiden Kurzsichtigkeiten ist durchaus möglich. Das Auge ist zum einen länger gebaut, zum anderen ist die Linse zu stark. Somit summiert sich die Kurzsichtigkeit. Es entsteht ein diffuses Bild als Seheindruck.

Bei jungen Menschen wird die Kurzsichtigkeit voll korrigiert, damit sie wieder rechtsichtig sind. „Voll korrigiert“ bedeutet also, dass durch eine Brille oder Kontaktlinse die Differenz zur Rechtsichtigkeit ausgeglichen wird. Der Kurzsichtige sollte seine Brille auch bei der Nahsicht aufbehalten, denn dann stellt sich das Auge genauso wie beim Rechtsichtigen auf Nahentfernungen durch Akkommodation und Konvergenz ein. In der Wachtumsphase kann es sein, dass der Jugendliche häufiger neue Brillengläser benötigt, denn die Glaswerte ändern sich durch das körperliche Wachstum. Manche Brillenträger akzeptieren höhere Korrektionswerte, empfinden das Sehen jedoch als „zu scharf“, wenn das Auge voll korrigiert wird. Die Brillenwerte werden in solchen Fällen verträglich angepasst, d.h. objektiv nach Messung braucht das Auge eine andere Korrektur, als subjektiv empfunden wird. Hier steht jedoch in der Regel Ihr Wohlfühlfaktor im Vordergrund. Höhere Kurzsichtigkeiten bedürfen einer häufigeren fachärztlichen Untersuchung. Vorsicht, wenn ein Schlag auf das Auge kommt oder körperliche Anstrengung vorhanden ist. Dieses kann manchmal zur Netzhautablösung führen. Jahrelange Forschung bring die Zunahme von Kurzsichtigkeiten mit den steigenden Sehanforderungen im Alltag in Verbindung.

Kurzsichtige sind mit einer richtigen auskorrigierten Brille sicherer unterwegs und nehmen ihr Umfeld klarer, deutlicher wahr. Sie können die Brillen ständig tragen, die Einstellfähigkeit (Akkommodation) der Linse bis ca. 45 Jahre gutes Sehen ermöglicht.

Erste Anzeichen einer Kurzsichtigkeit

Bei Kindern und Erwachsenen beobachtet man Blinzeln und das Zusammenkneifen der Augen. Durch Verkleinern des Sehlochs (Pupille) kann das Auge leichtere Kurzsichtigkeiten kurze Zeit ausgleichen. Kinder arbeiten lieber in der Nähe, sitzen näher vor dem Fernseher und können in der Schule oft die Schrift auf der Wandtafel nicht lesen. Sie werden unsicherer und auch schneller müde.

Erwachsene bemerken eine Kurzsichtigkeit oft zuerst beim Autofahren, besonders nachts. Weiter entfernte Objekte werden später erkannt. Sie ermüden schneller. Gegenstände in der Nähe werden hingegen klar und deutlich erkannt. Es gibt, je nach Kurzsichtigkeit einen Nahabstand, den man bevorzugt nutzt. Dort empfinden sie das Sehen klar und angenehm. weil sie dann im Bereich des Fernpunkts sind.

Die Korrektur der Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit

5. Konkave Linsen bei Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit wird mit einer Minuslinse (auch Zerstreuungslinse genannt) korrigiert. Das Zerstreuungsglas gleicht die höhere Wirkung der eigenen Linse aus, sie wirkt also abschwächend, so dass das Bild auf der Netzhaut abgebildet wird. Wenn das Auge länger gebaut ist, wird durch eine Minuslinse der Brennpunkt auf die Netzhaut verlegt, also nach hinten geschoben. Ist der Brennpunkt auf der Netzhaut, spricht man von „wieder erlangter Rechtsichtigkeit„, immer auf den Messabstand von 6 mtr. betrachtet. Diese Korrektur ist dann für die Fernsicht einsetzbar.

Durch Minuslinsen(-gläser) (Konkavlinsen) werden Kurzsichtige zu Rechtsichtigen. Ein Beispiel einer Verordnung bei Kurzsichtigkeit ist: R/L -3,00 dpt.

Plus- und Minusgläser bei Kurzsichtigkeit

Pluslinsen sind in der Mitte dicker als am Rand. Die durch ein Plusglas betrachteten Gegenstände erscheinen größer. Betrachtet man das menschliche Auge hinter Plusgläsern, so wirkt dieses größer. Bewegt man Plusgläser hin und her, sieht das Bild durch die Brille so aus, als ob sich das Bild gegenläufig zur Bewegungsrichtung bewegt.

Pluslinse - positive Brennweite

Plusgla (Sammellinse): Die Lichtstrahlen werden durch eine Pluslinse gebündelt. Auf diese Weise kann Weitsichtigkeit korrigiert werden.

Kurzsichtige dagegen tragen Minuslinsen, die das Licht zerstreuen. Das Gesehene erscheint kleiner und das Auge wirkt durch die Brille kleiner. Minuslinsen sind am Rand dicker als in der Mitte. Das Bild ist (durch die Brille betrachtet) mitläufig. Die Gegen- und Mitläufigkeit sieht der Betrachter am besten, wenn er die Brille über eine Kante (zum Beispiel eine Tischkante) hält und dort bewegt.

Minusglas - Zerstreuungslinse

Minusglas (Zerstreuungslinse): Die Lichtstrahlen werden durch eine Minuslinse gestreut, durch die eigene Linse gesammelt und gelangen so auf die Netzhaut.