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Grüner Star (Glaukom)

Der grüne Star wird auch Glaukom (Grüner Star) genannt. Er tritt ein, wenn der Druck im Inneren des Auges sich erhöht, weil der Abfluss des Kammerwassers aus den Augenkammern gestört ist. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. In den Industrieländern ist der grüne Star die Erkrankung, die am häufigsten zur Erblindung führt.

Ohne entsprechende Therapie kann ein Glaukom zu Schäden des Sehnervs, Gesichtsausfällen und zu Erblindung führen. Aus diesem Grund wird ab dem 40. Lebensjahr zu einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt zur Glaukom-Früherkennung geraten. Das sogenannte Offenwinkelglaukom verursacht oft lange Zeit keine Beschwerden und wird daher oft erst entdeckt, wenn der Sehnerv bereits unumkehrbar geschädigt ist.

Im Frühstadium lässt sich die Erkrankung gut mit Augentropfen behandeln, die den Augeninnendruck senken. Andernfalls ist eine Laserbehandlung oder eine Operation erforderlich, um das Sehvermögen zu erhalten.

Glaukom Behandlung und Lebensqualität

Das Ziel jeder medizinischen Maßnahme ist letztlich die Verbesserung der Lebensqualität. Bei vielen Krankheiten ist der Zusammenhang zwischen Therapie und Lebensqualität offensichtlich. Leidet zum Beispiel ein Rheumatiker unter Schmerzen, dann führt eine Schmerztherapie unmittelbar zur Verbesserung der Lebensqualität. Gleichzeitig aber wird man versuchen, den Krankheitsverlauf so zu beeinflussen, dass langfristig weniger Gelenkdeformationen auftreten.

Die Situation beim Glaukom ist – psychologisch gesehen – schwieriger. Der Glaukompatient leidet meistns nicht, weder unter seinen Risikofaktoren noch unter dem beginnenden Schaden. Die Therapie hat deswegen nicht zum Ziel, die momentane Lebensqualität zu verbessern, sonder die Lebensqualität der zukünftigen Jahre oder Jahrzehnte zu erhalten. Oft muss dafür sogar eine leicht Einbuße der momentanen Lebensqualität in Kauf genommen werden.

Durch die Diagnose und die Einleitung einer Therapie kann die momentane Lebensqualität aus mehreren Gründen sinken: Allein schon die Diagnose kann den Patienten belasten. Die vielen Arztbesuche und diagnostischen Maßnahmen sind anstrengend. Die eingeleitete Therapie kann Nebenwirkungen haben. Und im Falle einer Operation sieht der Patient vorübergehend schlechter.

Es ist Aufgabe des Arztes, in gemeinsamen Gesprächen mit dem Patienten die Vor- und Nachteile jeder Maßnahme abzuwägen. Letztlich aber muss der Patient entscheiden, wie viel er heute auf sich nehmen will, um das Sehen von morgen zu erhalten. Ein solcher Entscheid hängt natürlich von sehr vielen Faktoren ab. Ein Aspekt ist die Lebenserwartung. Ist die Wahrscheinlichkeit klein, dass der Schaden noch zu einer merklichen Beeinflussung im Leben des Patienten führen wird, sind Arzt und Patient weniger gewillt, dem Patienten noch große Unannehmlichkeiten aufzubürden. Das bedeutet, dass die Therapie bei einem Patienten höheren Alters mit einem geringen, sehr langsam fortschreitenden Glaukomschaden viel weniger intensiv sein muss als bei einem jüngeren Patienten, der bereits einen großen oder schnell fortschreitenden Schaden hat. Man muss also eine Art „Aufwand/Nutzen“ – Analyse aufstellen.

Es gibt keine allgemein gültigen Empfehlungen für den Beginn und die Intensität der Behandlung, vielmehr müssen Arzt und Patient gemeinsam eine Lösung finden. Manchmal kann es auch im Laufe der Zeit notwendig werden, die Zielvorgaben zu überdenken und gegebenenfalls auch zu revidieren.

Grüner Star im Notfall

Beim Glaukomanfall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der unbehandelt schnell zu Erblindung führen kann. Plötzlich auftretende Augen- und Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit einer akuten Sehverschlechterung, geröteten Augen und einer Verhärtung des Augapfels, sind die Alarmsignale. Oft ist nur ein Auge betroffen. Auch wenn der Anfall nach wenigen Stunden von selbst abklingt, sollte unbedingt der Augenarzt aufgesucht werden.

Interessantes Video zur Behandlung des grünen Stars