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Was genau ist eine Bifokalbrille?

Die Bifokalbrille bietet Ihnen klare Sicht in zwei Distanzen.

Bifokalbrille ErklärungSie können selbst wählen, welche Entfernungen es für Sie sein sollen. Die klassischen Bifokalbrille (Zweistärkengläser) sind auf Ferne und Nähe konzipiert, doch es geht im Prinzip für jede Entfernung. Dabei befindet sich die Wirkung für Sie meist im unteren Bereich der Brillengläser. Sie kennen diese Gläser vielleicht von ihren Großeltern. Die Trennlinie ist im Glas deutlich erkennbar und sieht für manche Betrachter hässlich aus. Eine Bifokalbrille, also eine Zweistärkenbrille ist jedoch nützlich, wenn Sie die Brille nur ab und zu tragen möchten, da sie in den Bereichen (Ferne/Nähe oder gewählte Kombination) gut sehen können.

Die Bifokalbrille ist eher retro

Bequem ist diese Brille, wenn sie zum Beispiel beim Fernsehen die Position halb liegend, halb sitzend einnehmen oder wenn sie Handarbeiten sowie basteln etc. wegen des größeren Nahblickbereiches. Sie haben auf zwei Entfernungen die Möglichkeit, mit Blickbewegungen komplexe Sehsituationen zu überschauen. Zweistärkenbrille sind eher Funktionsbrillen; oft dienen sie wegen ihres Aussehens nur als Übergangslösung, bis sich der Träge zum Kauf einer Gleitsichtbrille entschließt. Die Zweistärkenbrille ist neben einer Lese- bzw. Nahkomfortbrille aber auch eine Ergänzung zur Gleitsichtbrille. Außerdem können Sie diese Brille als eine Lesebrille für eine Nahdistanz nutzen, mit der Option, ab und zu in die Ferne durch ihre Korrektionswerte zu schauen. So können Sie die Ferne zuerst einmal testen, bevor sie sich für eine ständige Lösung entscheiden.

Bifokalbrille (Brillenglas)

Bifokalbrille (Brillenglas) Foto: Frank C. Müller, Bildquelle Wikimedia

Material zur Herstellung einer Bifokalbrille

Bifokalbrillen gibt es in zwei verschiedenen Arten:

  • Bifokalbrillen aus Glas. In das große schneidet man eine Öffnung, in diese wird dann das Lesebrillenglas eingeschmolzen.
  • Bifokalbrillen aus Kunststoff. Hierbei wird die Brille in einem Stück gefertigt.

Für die Praxis soll das sog. Konkavmessverfahren empfohlen werden: Bei dieser Messmethode wird so vorgegangen, dass zunächst der Scheitelbrechwert im Fernbezugspunkt ermittelt wird. Dazu wird das Brillenglas mit dem augenseitigen Scheitel, also mit dre Rückfläche auf den Scheitelbrechwertmesser gelegt. Dann erfolgt eine Verschiebung der Messmarke in den Nahteil hinein und es wird der Scheitelbrechwert am Nahbezugspunkt Bn gemessen. Die Differenz zwischen den Scheitelbrechwerten für Ferne und Nähe ergibt die Addition. Bei astigmatischen Gläsern muss dabei im mathematisch schwächeren Hauptschnitt gemessen werden. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass bei diesem Messverfahren Messwerte und Gebrauchswer unterschiedlich sein können, d.h. konkret, dass bei höherem positiven Scheitelbrechwert und bei höheren Nahzusätzen zu hohe Messwerte für die Addition resultieren können.

In der Praxis muss also eine Korrektur der Messwerte zu den tatsächlichen Gebrauchswerten bei Bifokalgläsern für stärkere Hyperopien erfolgen, natürlich bei Aphaken und bei höheren Additionen. Mitunter überseigen die Messwerte die Gebrauchswerte, was nicht voreilige Schlüsse bei einer möglichen Auseinandersetzung mit dem Augenoptiker nach sich ziehen darf. Ausführliche Tabellenwerte hierzu finden sich in dem Handbuch für Augenoptik von Goersch (1987).